Kryptowährungen einfach erklärt!

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Christian Kalthoff

18. August 2022

Lesezeit: 7 Minuten
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Christian Kalthoff

18. August 2022

Lesezeit: 7 Minuten

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Das Wichtigste in Kürze

  • Kryptowährungen sind Vermögenswerte, die digital gehandelt werden und über eine dezentrale Datenbank organisiert sind. 
  • Sie ermöglichen bargeldlosen Zahlungsverkehr ohne die Aufsicht von Banken oder Behörden. Die Akzeptanz  als Zahlungsmittel ist derzeit jedoch noch sehr gering.
  • Die technische Basis sind Blockchain-Systeme, die dafür sorgen, dass die Transaktionsdaten verschlüsselt sind und keine Manipulation möglich ist.
  • Kryptowährungen können entweder direkt über Krypto-Börsen erworben werden, oder man kann über Derivate von der Wertentwicklung profitieren.
  • Kryptowährungen weisen eine hohe Volatilität auf: Auf Jahressicht erwirtschaften viele Kryptowährungen Renditen von über 100% auf. Tagesverluste von über 10% kommen dafür jedoch genau so häufig vor.

Was sind Kryptowährungen?

Bei Kryptowährungen handelt es sich um digitale, handelbare Vermögenswerte, die über eine dezentrale Datenbank organisiert sind. Sie ermöglichen bargeldlosen Zahlungsverkehr, der unabhängig von der Kontrolle und Aufsicht von Behörden oder Banken stattfinden kann.

Kryptowährungen werden zunächst in einer festgelegten Zahl erzeugt und anschließend über Blockchains verwaltet. Das Blockchain-System ist eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen, die in Form von Blöcken aneinandergereiht werden. Jeder Block enthält Daten über einzelne Transaktionen und einen Zeitstempel. Durch die starke Verschlüsselung innerhalb des Blockchain-Systems und der Speicherung von Daten auf verschiedenen Computern können Kryptowährungen nur schwer manipuliert werden.

Kryptowährungen, Blockchain

Die Blockchain kann man als die technische Basis für Kryptowährungen verstehen.

 

Nur wenige der über 10.000 verschiedenen Krypto-Projekte sind aber tatsächlich als Währung konzipiert, oder werden als Zahlungsmittel akzeptiert. Der Handel mit Kryptowährungen wird bereits bei manchen Brokern angeboten. Alternativ können sie auch direkt über Krypto-Börsen erworben werden. Diese werden dann nach dem Erwerb auf euer privates Krypto-Wallet übertragen und sind anschließend nur noch über einen kryptografischen Schlüssel zugänglich, der euer Eigentum an der Währung darstellt.

Neben einem Direktkauf kann man auch über Derivate von der Entwicklung der Kryptowährung profitieren, ohne diese besitzen zu müssen. Die Kurse weisen eine extrem hohe Volatilität auf. Kursgewinne oder Verluste von über 10% innerhalb weniger Tage sind hier nicht unüblich. Die Handelskurse sämtlicher Kryptowährungen stehen direkt im Zusammenhang zur Kursentwicklung des Bitcoins. Fällt oder steigt der Kurs von Bitcoin, fallen oder steigen auch die Kurse aller anderen Kryptowährungen.

Kryptowährungen, Vergleich, Kursverlauf

Die Kursentwicklung von Ripple (Rot) und Litecoin (Grau) folgen ungefähr dem Kursverlauf von Bitcoin (Blau).       
                       

Aufgrund von hohen Kurssteigerungen in den letzten Jahren und der ständigen Emission von neuen Kryptowährungen lag der Wert sämtlicher Krypto-Projekte Anfang 2021 bei über 2 Billionen USD. Im Jahr 2017 lag dieser Wert noch bei 100 Milliarden USD und ist damit innerhalb von 4 Jahren um 2000% angestiegen.

 

Die 3 größten Kryptowährungen

Bitcoin

Der Name Bitcoin setzt sich aus der Maßeinheit für digitale Daten „Bit“ und dem englischen Begriff für Münze „Coin“ zusammen. Bitcoin wurde 2009 offiziell eingeführt und wurde dadurch zur ersten handelbaren Kryptowährung. Der Kurs von Bitcoin wird über die Börse, vergleichbar mit der Kursentstehung anderer Wertpapiere, durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Neue Bitcoins können durch die Lösung kryptografischer Aufgaben erschaffen werden (Mining). Die Maximalmenge sämtlicher Bitcoins wurde jedoch auf 21 Millionen Stück begrenzt, von denen derzeit knapp 19 Millionen schon im Umlauf sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen können Bitcoin tatsächlich als Zahlungsmittel verwendet werden. Dazu benötigt man eine Internetverbindung und eine „digitale Brieftasche“ (Krypto-Wallet).

Neben Softwareprogrammen, die als digitale Brieftasche dienen, gibt es auch sogenannte Hardware-Wallets, die per USB verbunden werden und dadurch eine erhöhte Sicherheit bieten. Wir empfehlen das folgende Hardware-Wallet, um eure Kryptowährungen sicher aufzubewahren:

Hardware-Wallet, Ledger Nano S Plus, Krypto-Wallet

Zahlungen mit Bitcoin können nicht widerrufen werden und die Handelspartner lassen sich im Nachhinein nicht mehr identifizieren. Diese Umstände machen Bitcoin zu einem beliebten Zahlungsmittel für Cyberkriminelle.

Während der Kurs von Bitcoin Anfang 2017 noch unter 1.000 USD lag, befindet er sich aktuell bei über 24.000 USD (August 2022). Ende des Jahres 2020 stieg der Kurs der Kryptowährung innerhalb weniger Monate rasant an. Dafür verantwortlich war unter anderem Elon Musk, der über sein Unternehmen Tesla hohe Mengen Bitcoin kaufte und über Twitter regelmäßig Einfluss auf die Kurse diverser Kryptowährungen nimmt. 2021 entschied das Land El Salvador in Zentralamerika, Bitcoin als zusätzliche offizielle Landeswährung einzuführen.

 

Ether

Bei Ethereum handelt es sich um eine quelloffene Softwareplattform, die dezentrale Anwendungen ermöglicht. Ether ist die eigene Kryptowährung, die bei Ethereum für Zahlungen innerhalb des eigenen Netzwerks genutzt wird oder die als Geldanlage erworben werden kann. Die Kryptowährung Ether wurde 2015 eingeführt und stellt mit einer Marktkapitalisierung von 230 Milliarden USD (August 2022) die zweitgrößte Kryptowährung nach Bitcoin dar. Ethereum basiert auf dem gleichen technischen Fundament wie Bitcoin — dem Blockchain-System.

Neben der Kryptowährung bietet Ethereum aber auch noch zusätzliche Funktionen an, weshalb es auch als „Kryptowährung der Zukunft“ oder „Kryptowährung 2.0“ bezeichnet wird. Die Technologie, die hinter Ethereum steckt, ermöglicht es zum Beispiel, sogenannte Smart Contracts (intelligente Verträge) zu erstellen. Dabei handelt es sich um automatisch ausgeführte Verträge, bei denen auf Mittelsmänner verzichtet wird. Überweist der Käufer den Kaufpreis in Form von Ether an den Verkäufer, wird automatisch ein Eintrag über die Zahlungsdaten in der Blockchain eingetragen und der Käufer erhält die entsprechende Gegenleistung in Form von Gütern, Dienstleistungen oder den Zugang zu bestimmten Features.

Durch das dezentrale System hinter Ethereum werden die Kaufdaten in der Blockchain auf verschiedenen Computern in der ganzen Welt gespeichert, sodass keine Manipulation der Transaktion erfolgen kann. Neben Smart Contracts bietet Ethereum auch Initial Coin Offerings (ICO) an. Dabei handelt es sich um eine Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen. Im Gegensatz zu einem klassischen Börsengang (Initial Public Offering – IPO), gibt das Unternehmen keine Aktien an die Investoren heraus, sondern Coins oder Tokens.

Kryptowährungen, dezentral

Das dezentrale System macht es so gut wie unmöglich, dass Kryptowährungen manipuliert werden.

 

Binance Coin

Binance Coin ist eine Kryptowährung, die 2017 von der weltweit zweitgrößten Krypto-Börse Binance herausgegeben wurde. Die Kryptowährung kann zur Zahlung von Handelsgebühren an der Binance Börse eingesetzt werden und wird darüber hinaus von einigen Unternehmen aus den Bereichen Gastronomie und Tourismus akzeptiert. Genau wie bei Ethereum lassen sich auch über Binance Coin, Initial Coin Offerings durchführen. Im Gegensatz zu Bitcoin können Binance Coin nicht über Mining erhalten werden, da alle Münzen bereits verteilt sind. Die Kryptowährung, die zunächst auf der Ethereum Blockchain basierte, hat inzwischen eine eigene Blockchain (Binance Chain) auf den Markt gebracht.

Um den Wert der eigenen Kryptowährung zu steigern und eine Inflation des Preises zu verhindern, hat sich Binance dazu verpflichtet, jedes Quartal 20% des erzielten Gewinns einzusetzen, um Binance Coin zurückzukaufen und diese anschließend zu verbrennen. Durch diese Senkung des Angebots bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage steigt der Preis an. Die Verbrennung der eigenen Kryptowährung soll so lange fortgesetzt werden, bis insgesamt die Hälfte der ursprünglich herausgegebenen 200 Millionen Binance Coin vom Markt genommen wurde.

Kryptowährungen, Verknappung

Durch die künstliche Verknappung der eigenen Kryptowährung wird versucht, einen möglichen Wertverlust zu vermeiden.

 

Vor- und Nachteile von Kryptowährungen

Vorteile:

  • Bei Kryptowährungen wird auf Banken verzichtet. Es ist kein Bankkonto notwendig, um mit Kryptowährungen Zahlungen zu tätigen. Ihr braucht lediglich einen Internetzugang. Die Transaktionen sind dadurch nicht nur kostengünstig, sondern können auch in Echtzeit ausgeführt werden.
  • Manipulation oder Fälschungen sind bei Kryptowährungen so gut wie unmöglich, da ein dezentrales Blockchain-System die Daten verschlüsselt und weltweit verteilt.
  • Kryptowährungen bieten ein hohes Maß an Datenschutz, da Transaktionen anonym stattfinden und die Handelspartner im Nachhinein nicht identifiziert werden können.
  • Die Renditechancen bei Kryptowährungen sind extrem hoch. Dadurch können Wertsteigerungen von über 100% im Jahr erzielt werden.
  • Die maximale Geldmenge der meisten Kryptowährungen ist von Anfang an streng limitiert. Dies führt dazu, dass Kryptowährungen nicht von geldpolitischen Maßnahmen beeinflusst werden können.

Nachteile:

  • Die Akzeptanz der meisten Kryptowährungen fällt derzeit nur sehr gering aus. Da es sich um kein offizielles Zahlungsmittel handelt, können mit Kryptowährungen die meisten Geschäfte des Alltags nicht getätigt werden.
  • Den hohen Renditechancen von Kryptowährungen stehen auch hohe Risiken gegenüber. Investitionen in Kryptowährungen sollten deshalb gut überlegt sein und am besten nur mit Kapital erfolgen, auf das im Notfall verzichtet werden kann.
  • Aufgrund des hohen Maßes an Anonymität und Datenschutz werden Kryptowährungen häufig bei Geldwäsche oder anderen rechtswidrigen Transaktionen verwendet.
  • Zahlungen mit Kryptowährungen können nicht mehr rückgängig gemacht werden, wenn sie einmal getätigt wurden.
  • Der Stromverbrauch bei der Erzeugung und Nutzung von Kryptowährungen fällt sehr hoch aus. So hat eine Studie der Universität Cambridge ergeben, dass allein die Erzeugung und Nutzung von Bitcoin jährlich einen höheren Stromverbrauch generiert als die gesamten Niederlande.

 

Fazit – Gehören Kryptowährungen in jedes Depot?

Die Antwort auf diese Frage lautet: Es kommt darauf an. Je nachdem wie das eigene Risiko- und Ertragsprofil aussieht, kann es sich lohnen, einen Teil seines Vermögens in Kryptowährungen zu investieren. Die Höhe dieses Anteils hängt stark davon ab, welche Risiken man bereit ist, für die hohen Ertragschancen einzugehen.

Wer langfristig konstante Renditen erwirtschaften möchte oder wer bei Kurseinbrüchen von 30-40% in Panik verfällt, dem empfehlen wir, lieber auf klassische Anlageformen wie Fonds oder ETFs auszuweichen. Wer sich jedoch für diesen modernen und zukunftsorientierten Zweig der Kapitalanlage interessiert und gleichzeitig bereit ist, gewisse Risiken einzugehen, sollte in Betracht ziehen, einen Teil seines Vermögens in Kryptowährungen zu investieren.

Hier gilt jedoch die gleiche Faustregel wie beim Erwerb von Derivaten: Investiere nur Geld, auf das du im Notfall verzichten könntest. Kryptowährungen sind abgesehen von ihren hohen Ertragschancen auch interessant, wenn man eine Diversifikation über verschiedene Anlageklassen anstrebt. Wer ein breit gestreutes Portfolio über mehrere Anlageklassen wie Immobilien, ETFs, Fonds, Aktien, Rentenpapiere, Währungen, Rohstoffe und Kryptowährungen besitzt, kann sein Gesamtrisiko deutlich reduzieren.

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Finanzdenker Quiz - Kryptowährungen

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Ein Investment in Kryptowährungen führt zu…

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Kryptowährungen basieren auf…

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Was ist eine Kryptowährung?

4 / 7

Die Kurse sämtlicher Kryptowährungen

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Welche Aussage trifft auf Bitcoin, aber nicht auf die meisten anderen Kryptowährungen zu?

6 / 7

Das dezentrale System hinter Kryptowährungen…

7 / 7

Wie heißt die Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen, bei der die Geldgeber Kryptowährungen erhalten?

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