Gehaltsverhandlung – Mit 7 Tipps zum Wunschgehalt
Inhalt
Die Gehaltsverhandlung
Die meisten Menschen stehen am Anfang ihres Berufslebens vor der ersten Gehaltsverhandlung. Selbst wenn ihr nicht innerhalb der ersten Jahre zu einem Gespräch eingeladen werdet, könnt ihr die Initiative ergreifen und eine Diskussion über eure berufliche Zukunft einfordern.
Doch wie geht man am besten in einem solchen Gespräch vor? Wie sollte man auf das Angebot seines Vorgesetzten reagieren? Und wie hoch sollte die Forderung sein? Wir zeigen euch, welche Tipps ihr beachten solltet, damit die nächste Gehaltsverhandlung ein voller Erfolg wird.
1. Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung auf das Gespräch senkt nicht nur die eigene Nervosität, sondern ist auch unabdingbar, um euren Forderungen Druck verleihen zu können. Notiert euch alle Argumente, die für eine Gehaltserhöhung sprechen und überlegt euch, wie ihr mögliche Gegenargumente entkräften könnt.
Gründe, die für ein höheres Gehalt sprechen, sind beispielsweise gute Leistungen, neue erworbene Qualifikationen, abgeschlossene Weiterbildungen, alternative Job-Angebote, aber auch eine lange Betriebszugehörigkeit. Private Gründe für eine Gehaltserhöhung wie die Anschaffung eines Autos oder eine lang erwünschte Reise sind aus der Sicht eures Vorgesetzten schwache Argumente, die keine Anpassung eures Gehalts rechtfertigen.
Erstellt eine Liste mit Argumenten, die für oder gegen eure Gehaltserhöhung sprechen, und überlegt euch mögliche Gegenargumente für die Contra-Seite.
2. Entwicklung der Firma
Geht es dem Unternehmen, bei dem ihr angestellt seid, wirtschaftlich besonders gut? Dann habt ihr auch bessere Chancen und Argumente, um eure Gehaltserhöhung durchzusetzen. Steht das Unternehmen hingegen gerade in der Kritik oder hat einen wichtigen Kunden oder Auftrag verloren, ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, um eine Gehaltserhöhung zu fordern. Achtet zudem darauf, wie sich die Größe des Unternehmens entwickelt. Werden zum Beispiel immer mehr neue Leute eingestellt, hat das Unternehmen genug Kapital zur Verfügung, um neue Investitionen zu tätigen. Dann besteht auch eine gute Chance, dass ihr eure Gehaltsvorstellung durchsetzen könnt.
3. Formulierungen
Es ist wichtig, in der Gehaltsverhandlung den richtigen Tonfall zu treffen. Seid weder forsch noch unhöflich. Ihr sollt euren Chef mit Argumenten überzeugen und nicht mit der Lautstärke eurer Stimme. Vermeidet zudem negativ besetzte Worte und Formulierungen. Auch wenn eine Gehaltsverhandlung schnell zu einem emotionalen Thema werden kann, solltet ihr stets sachlich bleiben. Auf Drohungen oder Erpressungen solltet ihr gänzlich verzichten. Ohne eine Alternative in der Hinterhand kann die Drohung, den Job zu kündigen, schnell nach hinten losgehen.
Die Art, wie ihr eure Argumente vorbringt, ist fast genauso wichtig wie der Inhalt.
4. Selbstbewusstsein
Warum sollte euer Chef euch glauben, dass ihr ein höheres Gehalt verdient habt, wenn ihr selbst nicht davon überzeugt seid? Vor dem Gespräch solltet ihr euch daher euren eigenen Wert für das Unternehmen ins Bewusstsein rufen. Ihr seid mitverantwortlich für den Erfolg des Unternehmens und wollt daher auch an dieser Entwicklung beteiligt werden. Das solltet ihr auch im Gespräch klar zum Ausdruck bringen.
5. Eigeninitiative
Ihr arbeitet bereits seit mehreren Jahren im gleichen Unternehmen und habt in der Zeit keine Gehaltserhöhung erhalten? Oder habt ihr vielleicht ein zusätzliches Studium abgeschlossen oder eine Weiterbildung privat bezahlt?
Nicht nur eure Vorgesetzten können euch zu einem Gespräch einladen, sondern auch ihr könnt und solltet die Initiative ergreifen und ein Gespräch über eure berufliche Zukunft suchen. Selbst wenn euer Wunsch abgelehnt wird, bleibt eurem Chef zumindest im Hinterkopf, dass ihr mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden seid. Erbringt ihr weiterhin gute Leistungen, ist es anschließend viel wahrscheinlicher, dass euer Vorgesetzte auf euch zukommt und euch zu einem Gehaltsgespräch einlädt.
Eine abgeschlossene Fort- oder Weiterbildung ist ein guter Grund, um ein Gespräch über eure berufliche Zukunft einzufordern.
6. Alternativen
Ihr kommt bei der Gehaltsverhandlung mit eurem Chef auf keinen gemeinsamen Nenner? Dann habt ihr die Möglichkeit, alternative Vereinbarungen vorzuschlagen, mit denen euer Chef euch entgegenkommen kann. Bestimmte Zusatzleistungen bringen für euren Arbeitgeber sogar steuerliche Vorteile. Neben einem höheren Gehalt könnt ihr nämlich auch nach zusätzlichen Urlaubstagen, flexibleren Arbeitszeiten oder Homeoffice, einem Firmenwagen, einer Beteiligung an euren Fahrtkosten und der Bezahlung von Fortbildungen oder Mitarbeiterrabatten fragen.
7. Verhandlungsgeschick
Ihr solltet ihr mit einer konkreten Vorstellung über die Höhe eures künftigen Gehalts in das Gespräch gehen. Nennt direkt zu Anfang einen Wert, der etwas über eurer Vorstellung liegt. Am besten nennt ihr eine krumme Zahl, wodurch der Eindruck entsteht, ihr hättet euch viele Gedanken gemacht und genau ausgerechnet, wie viel ihr für das Unternehmen wert seid.
Argumentiert hier mit Prozentwerten wie Produktivitätssteigerungen oder der Inflationsrate, die eure alltäglichen Kosten erhöht. Macht euer Chef das erste Angebot, solltet ihr nicht den Fehler begehen, dieses voreilig anzunehmen. Oft besteht nämlich noch weiterer Verhandlungsspielraum. Wenn ihr zu Beginn des Gesprächs eure höchste Forderung anbringt, sollten anschließend auch eure stärksten Argumente folgen, um die Forderung glaubhaft zu machen.
Fazit
Ob die nächste Gehaltsverhandlung zum Erfolg wird hängt insbesondere von 3 Faktoren ab: Wie gut ihr vorbereitet seid, wie stichhaltig eure Argumente sind und wie ihr diese herüberbringt. Erstellt vor dem Gespräch eine Liste mit starken Argumenten und bereitet euch darauf vor mögliche Gegenargumente zu entkräften.
Die stärksten Argumente sollten direkt zu Beginn der Verhandlung vorgebracht werden, nachdem ihr euer spezifisches Wunschgehalt geäußert habt. Nennt eine krumme Zahl, die beispielsweise einen bestimmten Prozentsatz über eurem derzeitigen Gehalt liegt.
Kommt ihr mit eurem Chef auf keinen gemeinsamen Nenner, könnt ihr auch geldwerte Vorteile wie ein Firmenticket oder Benzingutscheine vorschlagen. Tretet im Gespräch selbstbewusst auf und argumentiert stets sachlich und nicht emotional.