Freiwillige Steuererklärung – Darum lohnt sich die Abgabe!

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Christian Kalthoff

21. August 2022

Lesezeit: 7 Minuten
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Christian Kalthoff

21. August 2022

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch wer nicht dazu verpflichtet ist, eine Steuererklärung abzugeben, kann und sollte eine freiwillige Steuererklärung einreichen. Über 1000€ erhielten Menschen, die eine freiwillige Steuererklärung eingereicht haben, in der Vergangenheit durchschnittlich zurück.
  • Steuererklärungen können inzwischen auch digital an das Finanzamt übermittelt werden. Dadurch spart ihr euch nicht nur viel Papierkram, sondern auch eine Menge Zeit.
  • Wenn ihr euch mit dem Thema Steuern nicht besonders gut auskennt, empfehlen wir euch, eine Steuersoftware zu verwenden. Diese erleichtert euch die Eingabe, unterstützt euch beim Antrag und zeigt euch Tipps, mit denen ihr eure Rückerstattung erhöhen könnt.
  • Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten euch unter anderem die Programme WISO Steuer Start, Smartsteuer und QuickSteuer.
  • Freiwillige Steuererklärungen können auch mehrere Jahre rückwirkend eingereicht werden. Wer sich in einem Zweitstudium befindet, kann die Kosten fürs Studium sogar bis zu 7 Jahre lang als Verlustvortrag sammeln, um so im Durchschnitt 3000€ erstattet zu bekommen.

Zahlen zur Steuererklärung

Im Jahr 2017 waren rund 26 Millionen Deutsche, die Einnahmen aus nicht selbständiger Arbeit oder Kapitaleinkünften bezogen haben, unbeschränkt steuerpflichtig. Knapp über die Hälfte (14 Millionen) dieser Steuerpflichtigen gab eine freiwillige Steuererklärung ab.

Für die meisten kann sich das nämlich richtig lohnen. Fast 90% der Antragssteller erhielten eine Rückerstattung vom Finanzamt. Über durchschnittlich 1051€ pro Person konnten sich diejenigen freuen, die im Jahr 2017 ihre Einkommenssteuererklärung eingereicht hatten.

Auch wer keine Steuererklärung einreichen muss, kann viel Geld vom Finanzamt erstattet bekommen. Wir zeigen euch 5 Gründe, die dafürsprechen, sich mit der freiwilligen Steuererklärung auseinanderzusetzen. Ob ihr dazu verpflichtet seid, eine Steuererklärung abzugeben, die Möglichkeit habt, diese freiwillig einzureichen, und welche Fristen eingehalten werden müssen könnt ihr übrigens in unserem Artikel: Steuererklärung – Fragen, Fristen, Fakten nachlesen.

 

1. Digitale Steuererklärung

Heutzutage müsst ihr eure Steuererklärung nicht mehr händisch ausfüllen und die Formulare per Post an das Finanzamt schicken. Über das Programm Elster können Einkommenssteuererklärungen auch elektronisch an das zuständige Finanzamt übermittelt werden.

Manche Berufsgruppen sind sogar dazu verpflichtet, ihre Einkommenssteuererklärung in digitaler Form zu übermitteln. Dazu gehören Menschen, die durch einen selbstständigen, gewerblichen oder landwirtschaftlichen Hintergrund Einkünfte aus unternehmerischer Tätigkeit beziehen.

Wer seine freiwillige Steuererklärung digital bearbeitet, spart nicht nur eine Menge Papier, sondern ist in der Regel auch schneller damit fertig. Laut einer Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft benötigt man im Durchschnitt 6 Stunden für die Steuererklärung. Anfänger, die zum ersten Mal ihre Angaben in der kostenlosen Elster-Software eingeben, sind häufig überfordert. Für diese Menschen ist der nächste Tipp besonders interessant.

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Die Anzahl der elektronisch übermittelten Steuererklärungen steigt in Deutschland rasant an.

 

2. Steuersoftware 

Wenn ihr euch dabei schwertut, die Formulare der Steuererklärung zu verstehen, gibt es diverse Steuerprogramme, die euch dabei unter die Arme greifen. Dadurch wird nicht nur das Ausfüllen erleichtert, sondern es wird häufig auch kontrolliert, ob ihr alle wichtigen Angaben getätigt habt.

Außerdem erhaltet ihr Tipps, an welchen Stellen ihr zusätzliche Steuern sparen könnt, zum Beispiel durch das Ausnutzen bestimmter Pauschalen. Gerade für Anfänger lohnt sich kostenpflichtige Steuersoftware häufig, da sie oft mehrere Hundert Euro zusätzlich zurückerhalten.

Kauft ihr außerdem für eure nächste Steuererklärung die jeweils aktuelle Variante der Steuersoftware, könnt ihr eure Daten aus dem letzten Jahr einfach importieren. Anschließend müsst ihr nur noch eure veränderten Posten aktualisieren. So spart ihr euch eine Menge Zeit und Arbeit. Inzwischen gibt es neben Computersoftware auch Apps, die euch bei der freiwilligen Steuererklärung unterstützen. Wir empfehlen folgende Steuersoftware:

 

WISO Steuer 2023

Diese Software bietet eine integrierte Plausibilitäts- und Fehlerprüfung und berechnet nach Eingabe der Daten, wie hoch eure Erstattung oder Nachzahlung ausfallen wird. Die Software ist nur für Arbeitnehmer ausgelegt. Vermieter, Selbstständige oder Rentner müssen auf andere Lösungen zurückgreifen.

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Smartsteuer

Smartsteuer ist zwar mit knapp 35€ vergleichsweise teuer, bietet dafür aber auch die meisten Funktionen. Mit dem Programm können bis zu 5 Steuererklärungen abgegeben werden. Der Preis für die Software lässt sich also mit der Familie oder Freunden teilen, die ebenfalls ihre Steuererklärung über Smartsteuer abgeben möchten.

Der Preis fällt übrigens erst an, wenn die erste Steuererklärung ans Finanzamt übermittelt wird. Außerdem bietet die Software eine spezielle Version für Studenten an, in der man in Form eines Interviews einfach durch die nötigen Schritte geführt wird. Die eingegebenen Daten aus den letzten Jahren können zudem bequem in die jeweils aktuelle Softwareversion übernommen werden.

 

QuickSteuer

QuickSteuer zeichnet sich vor allem durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Für knapp 20€ bekommt man eine Software, mit der bis zu 3 Steuererklärungen abgegeben werden können. Neben einer bereits ausgefüllten Steuererklärung bietet QuickSteuer auch einen Belegmanager, wo ihr an einem Ort alle Belege sammeln könnt, die für die Steuererklärung von Bedeutung sind. Die Software eignet sich für Arbeitnehmer, Familien, Kapitalanleger, Vermieter, Eigenheimbesitzer, Grenzgänger, im Ausland Beschäftigte, Rentner, Studenten sowie Arbeitsuchende.

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Taxfix

Über Taxfix lässt sich die eigene Steuererklärung nicht nur im Browser, sondern auch in einer App am Handy ausfüllen. Hier wird man nach dem Frage-Antwort-Prinzip bequem durch die Steuererklärung geführt. Neben einer Einschätzung über die Enderstattung gibt es zudem Steuertipps, eine Übernahme von Daten aus den Vorjahren, sowie eine Überprüfung der eingegebenen Daten auf Plausibilität und Vollständigkeit.

Benötigte Dokumente oder Unterlagen können einfach über die Smartphone-App abfotografiert werden. Bei Einreichung einer freiwilligen Steuererklärung über Taxfix mit Rückerstattung unter 50€ ist die Nutzung zudem kostenlos. Ist man verpflichtet, die Steuererklärung einzureichen oder bei einer Rückzahlung über 50€, kostet Taxfix pro Steuerjahr 39,99€. Weitere Informationen findet ihr unter https://taxfix.de/.

 

3. Rückwirkende Abgabe

Wenn ihr euch fragt, ob sich eine Steuererklärung für euch lohnt, und ihr in den letzten 4 Jahren keine eingereicht habt, dann ist die Antwort meistens ja. Ihr könnt nämlich die freiwillige Steuererklärung bis zu 4 Jahre rückwirkend geltend machen. Dann erhaltet ihr nicht nur die Rückerstattung für 4 Jahre gleichzeitig, sondern der Staat verzinst euch einen Teil der Erstattung sogar.

Jeweils ab März des Folgejahres, in dem die Erklärung abgegeben werden konnte, erhaltet ihr 0,15% pro Monat, beziehungsweise 1,8% pro Jahr auf die jeweilige Rückerstattungssumme. Das ist deutlich mehr, als wenn ihr eure Steuererklärung jedes Jahr gemacht und das Geld dann sofort auf einem Sparbuch angelegt hättet. Der Staat wird euch nicht daran erinnern, dass ihr Anspruch auf 4 Jahre Rückerstattungen inklusive Zinsen habt. Es liegt also in eurer Verantwortung, diesen Anspruch durchzusetzen.

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Wer die  freiwillige Steuererklärung rückwirkend für mehrere Jahre einreicht, bekommt seine Erstattung auch noch vom Staat verzinst.

 

4. Hohe Erstattungen

Viele Menschen beschäftigen sich nicht mit der Steuererklärung, weil sie denken, dass sie nichts abzusetzen zu haben. In der Regel ist das jedoch ein Irrtum. So gibt es beispielsweise viele nützliche Pauschalen, die man in voller Höhe anbringen kann, ohne darüber Nachweise vorlegen zu müssen. Werbungskosten wie der Weg zur Arbeit, Fortbildungen, Bücher oder andere Arbeitsmittel lassen sich zum Beispiel pauschal mit 1000€ ansetzen. Wenn ihr eine höhere Summe ansetzen wollt, solltet ihr Nachweise in Form von Rechnungen vorweisen können.

Außerdem können Lohn- und Fahrtkosten von Handwerkern oder Haushaltshilfen, ein Teil der gesetzlichen Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge, aber auch hohe Ausgaben aufgrund von Krankheiten teilweise steuerlich geltend gemacht werden. Des Weiteren können Sonderausgaben wie Spenden oder die Kirchensteuer von der Steuer abgesetzt werden. Gute Steuersoftware hilft euch dabei, sämtliche relevanten Ausgaben anzugeben, damit eure Rückerstattung am Ende so hoch wie möglich ausfällt.

 

5. Verlustvortrag 

Da die Einkünfte der meisten Studenten unter dem Steuerfreibetrag von 9984€ im Jahr liegen, sind sie nicht dazu verpflichtet, die Einkommenssteuer zu zahlen. Die Kosten fürs Studium können also während des Studiums noch nicht abgesetzt werden.

Es gibt jedoch die Möglichkeit als Student, der sich in einem Zweitstudium befindet, die entstandenen Werbungskosten im Studium bis zu 7 Jahre lang als Verlustvortrag zu sammeln. Zweitstudium meint, dass ihr entweder vor eurem Studium bereits eine Ausbildung abgeschlossen habt, oder an euer Bachelor-Studium einen Master drangehangen habt. Nur Studenten im Zweitstudium oder solche, die sich in einem dualen Studium befinden, können einen Verlustvortrag beantragen.

Der rückwirkende Verlustvortrag ist grundsätzlich bis zu 4 Jahre möglich, kann jedoch auf 7 Jahre erhöht werden, wenn ihr in den letzten 7 Jahren keine Steuererklärung abgegeben habt. Kosten, die im Verlustvortrag gesammelt werden können, sind Umzugskosten, Kosten für Arbeitsmittel, Fahrtkosten, Kosten für Studienbeiträge, Kosten für Computer, Laptop oder Tablet und viele weitere. Das meiste ist über Pauschalen geregelt. Solange man keinen Betrag ansetzt, der oberhalb der Pauschale liegt, müssen auch im Regelfall keine Belege eingereicht werden.

Sobald ihr nach eurem Studium Geld verdient, könnt ihr den Verlustvortrag geltend machen. Dieser wird dann von eurem zu versteuernden Brutto-Einkommen abgezogen, sodass ihr auf einen viel kleineren Betrag Steuern zahlen müsst. Durchschnittlich können Studenten so über 3000€ von der Steuer zurückerhalten. Bei einem besonders langen Studium oder wenn euer Weg zur Universität besonders weit ist, kann die Ersparnis auch schnell mal doppelt so hoch ausfallen.

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Viele Studenten wissen nicht, dass sie durch einen Verlustvortrag später im Job vierstellige Beträge von der Steuer zurückerhalten können.

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Finanzdenker Quiz - Steuererklärung

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Wer in den letzten Jahren freiwillig eine Steuererklärung beim Finanzamt eingereicht hat, …

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Während vor 10 Jahren erst circa 12 Millionen Einkommenssteuererklärungen pro Jahr elektronisch übermittelt wurden, sind es inzwischen…

3 / 7

Für die Einreichung einer freiwilligen Steuererklärung…

4 / 7

Eine Steuererklärung einzureichen lohnt sich…

5 / 7

Wie lange benötigt man durchschnittlich für die Steuererklärung?

6 / 7

Steuersoftware…

7 / 7

Eine Steuererklärung als Student einzureichen…

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